In Wien werden wir von unseren Hospitality-club Gastgebern, einem jungen Paar, herzlich empfangen. Von deren kleinen Tochter lernen wir, was wir jetzt brauchen: eine Jause. So nennen sie das Znüni, das die Kleine am Morgen jeweils genüsslich mapft. Wir essen gleich mit und gestärkt von Haferflockenbrei und Mandelmus schwingen wir uns aufs Radel. Die Fahrräder sind das Highlight unseres Aufenthaltes in Wien. In der ganzen Stadt sind Fahrradstationen verteilt, wo wir uns nach einer einmaligen Registrierung ein Rad schnappen und eine Stunde gratis durch die Gassen kurven können. Nachdem wir einige Male mangelhafte Modelle erwischt haben, entwickelt Urs schnell den Kennerblick für die zwei besten Räder der jeweiligen Station. So kommt es, dass wir unsere Tickets für die öffentlichen Verkehrsmittel kaum nutzen. Denn was gibts Schöneres als auf dem Rathausplatz beim gespritzten Weissen den Auftakt zu den Wiener Festspielen zu geniessen und sich danach nicht eine überfüllte Tram sondern auf einer Wiener Rad setzen, und heimwärts radeln zu können?
Nach dem ganzen Visa-und Packstress geniessen wir die Frühlingsstimmung hier. Stundenlang könnten wir durch die Strassen gehen und die Fassaden bestaunen, eigenartige Wiener Strassenschilder lesen oder mit dem Rad der Donau entlang fahren. Abgesehen von einigen fremdartigen Ausdrucksweisen ist Vieles vertraut. Auch bei unseren Gastgebern fühlen wir uns sehr wohl und wir brauchen einen kleinen Ruck, um weiter zu ziehen. Diesen erhalten wir von den spannenden Erzählungen unserer Gastgeber, die vor einigen Jahren selbst auf Weltreise waren.
Ermutigt davon nehmen wir nach einem letzten gemeinsamen Radler tags darauf den Zug nach Budapest.
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